5.4.09

Versprochen!

Sehr geehrter Landrat Kuehn,

fuer den Fall, dass Sie das Budget zur Renovierung des hiessigen Landratsamtes wider Erwarten nicht einhalten koennen und "ueberraschenderweise" sich dieses Projekt aus Gruenden, die nicht "vorhersehbar" waren, um ein Vielfaches verteuert, verspricht Ihnen der Wuiderer und seine Kollegen, Sie mit diesem Thema sehr intensiv waehrend des naechsten Wahlkampfes zur Wahl des Landrats zu konfrontieren. Saemtliche Zeitungsberichte und Aussagen aller Beteiligten sind dokumentiert und digitalisiert.

Und damit wir uns nicht falsch verstenen... dieses Versprechen hat nichts damit zu tun, dass Sie sich gegen die Hummel & Dachs Variante entschieden haben. Nur die Art und Weise, wie Sie dieses Thema behandelt haben, hatte nichts mit einer fairen Analyse der Sachlage zu tun. Die Entscheidung, die Sie im Kreistag durch Ihre diversen Vorbesprechungen durchgefuehrt haben, wurde aus personenpolitischen Gruenden und nicht durch Gruende der Sachlage getroffen. Dafuer haben wir Sie nicht gewaehlt.

Wir werden Ihr weiteres Vorgehen zu diesem Thema, sowie die Kostenentwicklung der Renovierungsarbeiten sehr aufmerksam verfolgen - versprochen!

Mit freundlichen Gruessen,

Wuiderer & Friends

3.4.09

Kreistagentscheidung in Sachen Landratsamt



Dieses Thema passt so hervorragend zu unseren Ort und Kreis. Keiner goennt dem anderen was. Es geht bei uns wirklich nicht mehr um die Sache, sondern nur noch um taktische Spielereien und personenpolitische Interessen. Was richtig oder falsch ist, wird eigentlich gar nicht mehr zur Diskussion gestellt. Wie sonst kann erklaert werden, dass u.a. die Garmisch-Partenkirchner CSU Vertreter Wank und Bauer (von der Meierhofer ganz zu schweigen) fuer die Beibehaltung der Sanierungsplaene stimmten, ohne dem Neubauplan auch nur eine Chance zur Anhoerung zu geben. Eine echte Steilvorlage fuer die CSB, sich langfristig als staerkste Partei in unserem Landkreis zu etablieren. Denn wenn's bloed geht, kann das fuer die CSU eine erneute Opositionsrolle bei den naechsten Buergermeisterwahlen bedeuten, von Kuehn's Schicksal ganz zu schweigen... Das alles natuerlich nur dann, wenn der 15 Millionen Euro Etat zur Renovierung des Landratsamtes nicht eingehalten werden kann, was wir alle natuerlich nicht hoffen... Bei uns geht's scho wuid zua...

11.11.08

Kommentar von einen anonymen Mitbewohner aus GAP in Sachen 5-Sterne Hotel

Ja liebe Freunde, den Wuiderer gibt's auch noch. Heute hat er einen Brief von einem Mitbewohner aus Garmisch-Partenkirchen erhalten, den der Wuiderer an dieser Stelle gerne veroeffentlichen will. Wuiderer's Antwort lesen Sie darunter. Bis zu naechsten Mal. Ich versprech Ihnen, dass jetzt wieder mehr geschrieben wird.

Hamma Di dawischt, Wuiderer. A ganz schön lange Aufzählung is des, wovon GAP wirtschaftlich Deiner Meinung nach profitieren kann. Und Du hast ja recht, aber halt nur zum Teil: "Unsere Gegend, unsere Berge, unsere traumhaft schoenen Skiabfahrten, unsere Wanderwege, unsere Berhuetten, unsere Mountain Bike Trails, unsere Sportveranstaltungen
im Sommer und Winter und die Moeglichkeit auf ein sensationell gutes Kongress- und Incentivgeschaeft. Sicherlich habe ich jetzt noch viele
weitere Schmanckerl diesbezueglich uebersehen". Ja, Wuiderer. Was ganz wichtiges hast Du übersehen. Das Gefühl der Touris, dass es hier noch echte "Heimat" gibt. Und dazu gehört mehr als Berge und frische Luft. Dazu gehören alte Dörfer mit Charme, romantische Villenviertel, das Gefühl einer reichen Vergangenheit auf Schritt und Tritt, wunderschöne Bauernhäuser mit geranienbehangenen Balkonen, 
urige Wirtschaften, die sich nicht als Touristenfallen entpuppen und Menschen, die Tradition aus Überzeugung leben und die für ihre Heimat kämpfen. Auch Gäste, die im 5-Sterne-Hotel wohnen, stehen darauf. Von einem Pyrrhussieg hat der frechste Wuiderer nix. In diesem Sinne: 
Nix für ungut, aber überleg Dir's noch amal, wofür Du kämpfst, wennst Dir Deine Wuiderer-Mützn überziehst. Da Jaga

Antwort vom Wuiderer:

Lieber Jaga,

danke fuer den Kommentar. Alles was Du schreibst und was Du magst an Garmisch-Partenkirchen, gefaellt dem Wuiderer auch. Besser kann man des gar nicht beschreiben, wie du es getan hast.Aber ich bin mir jetzt nimmer so sicher, wo des 5-Sternehotel gebaut haette werden sollen. Tu doch bitte amoi dem Wuiderer den Gefallen, und fahr zu dem Viertel, wo die Schule, des Armenhaus und die Stierhaltung san. Vielleicht siehst Du da was, was der Wuiderer nicht erkennen kann, aber bitte was hat dieses Areal mit Touristenattraktion zu tun? Da duerfen wir eigentlich nur hoffen, dass die Gaeste da nicht hinkommen. Wenn schon dafuer gekaempft wird, dass man die Krankenhausschule, Schrebergaerten und Kinderspielplatz aufrecht erhaelt, dann sollten vielleicht auch mal genau die Leute dort des ganze a bisserl herrichten, und nicht immer darauf warten, bis "jemand anders" des in Angriff nimmt. Schau Dir bitte amoi des Gelaende an, und sag mir dann ganz ehrlich, was daran so schoen sein soll. Aber wie gesagt, vielleicht sieht der Wuiderer die Schoenheiten nicht, die Doerfer mit Charme so interessant machen.

Tja, jetzt hamma den Investor a verscheucht. Also ganz ehrlich, I wenn Investor waere, und dat ma ueberlegen, in GAP was zu machen, da muesste ich eigentlich schon ganz schoen deppert sein, mich auf des Risiko einzulassen. Ein einstimmiger Beschluss vom Gemeinderat - ja einstimmig inkl. Meierhofer, Wank & Co zaehlt heute in GAP gar nix mehr - sehr vertrauenserweckend... Aber Gott sei Dank wird ja jetzt bald ein 4-Sterne Hotel auf Initiative meiner Freunde von der CSU gebaut. Wann geht's da mit dem Bau eigentlich los und wo werd gbaut?

So lieber Jaga, so hat jeder seine eigene Anschauung. Alles was Du aufgefuehrt hat, findet meine 100%ige Unterstuetzung. Haettest Du das Beispiel Chamonixstr. genannt, haeette ich Dir voll und ganz zugestimmt. Des Gebaeude passt wirklich nicht zu unseren Attributen, die von Dir aufgefuehrt worden sind. Aber ich kann einfach beim besten Willen nicht erkennen, was an dem Krankenhausschulen-Areal so reizvoll und schoen sein soll. Es waere schon mal interessant zu wissen, wer da alles Geld fuer den sehr guten und aufwendigen Wahlkampf gespendet hat. Sicherlich all die, bei denen u.a. auch sehr viel Eigeninteresse ausschlaggebend war. Aber des waer jetzt wieder a anders Thema.

Nix fuer unguat und nochmals danke fuer Deinen Kommentar - ich freue mich fuer Dich, dass die Buerger so entschieden haben... Dein Wuiderer

26.4.08

Kein Kommentar - Pack ma's an!


Viele von Ihnen warten schon gespannt auf Wuiderer's Meinung ueber die politischen Ereignisse nach der Buergermeister- und Gemeinderatswahl. "Wann schreibt er denn mal was zu Themen, wie Walter Echter, Hannes Kraetz usw..." Was da derzeit geschieht, sind sog. Nachwahlkampfthemen, deren Ausgang zur Weiterentwicklung von Garmisch-Partenkirchen nur eine unbedeutende Rolle spielen wird. Daher hat sich der Wuederer entschlossen, diese Themen nicht zu analysieren.

Dem Wuiderer interessieren wirklich nur solche Themen, wie wir Garmisch-Partenkirchen weiter voranbringen. Die Buergermeisterwahlen haben gezeigt, dass die Mehrheit der GAP Bevoelkerung ebenso wie der Wuiderer die Notwendigkeit sieht, dass es in unserem geliebten Ort weiter voran geht. Jetzt sind der neu gewaehlte Gemeinderat und Thomas Schmidt am Zug, um zu beweisen, dass sie ihre Versprechen waehrend des Wahlkampfes ernst nehmen. Die Reformbestrebungen haben in den letzten 6 Jahren erst langsam begonnen, jetzt ist die Zeit reif, dass am Wesentlichen gearbeitet werden muss. Pack ma's an!

Diese Parole moechte der Wuiderer nicht nur an unsere Ortspolitiker ausrufen, sondern an die gesamte Bevoelkerung. Liebe Mitbuerger, wir haben wahrscheinlich nur noch die eine Chance, unseren Ort so auszurichten, dass er im nationalen und internationalen Tourismus-Wettbewerb wieder mithalten kann. Die Ski WM steht vor der Tuer. Organisatorisch werden Peter Fischer und seine Mitarbeiter eine super Veranstaltung hinzaubern, wir haben einen Buergermeister, der so wie der Wuiderer auch davon ueberzeugt ist, dass unsere Chancen im Tourismus so aussichtsreich sind, um unseren Ort wieder mehr Wohlstand und Imagegewinn zu bescheren. Allerdings koennen wir diese Ziele nur dann erreichen, wenn Sie, liebe Mitbuerger mit an einem Strang ziehen.

Wie in unserem Kasblattl in dieser Woche ja ausfuehrlich berichtet, plagt uns ein grosser Schuldenstand. Die 77 Millionen bereiten zwar dem Wuiderer nicht allzusehr Kopfweh, (Frau Trickl hat sicherlich den ganzen Tag Migraene) allerdings werden wir in den naechsten Jahren versuchen muessen, ein vernuenftiges und cleveres Budget zu erarbeiten, um das Maximale fuer unseren Ort rauszuholen. Um das zu erreichen, werden wir als Buerger unsere Gemeinde fragen muessen, was wir (die Buerger) fuer unseren Ort tun koennen und nicht umgekehrt.

Wir brauchen dringend freiwillige Helfer, Mitarbeiter und Voluntaere, die aktiv mithelfen, unseren Ort wieder "salonfaehig" zu machen. Beispiele gefaellig?

Schauen Sie sich den Tagblattartikel von 26.4. an. Thomas Sprenzel und Heiko Duesterhoeft wurmt wahrscheinlich seit Jahren unser fuerchterlich aussehender Schilderwald im Ort. Anstatt zu warten, dass irgenwann mal jemand von der Gemeinde dieses Problem aufgreift, kuemmern sie sich darum. Sie erarbeiten Vorschlaege, wie man fuer Gaeste notwendige Informationen best- und schoenstmoeglich gestaltet und plaziert. Natuerlich muss der Gemeinderat seinen Segen dazugeben und die Finanzierung uebernehmen, aber wir, die Garmisch-Partenkirchner arbeiten aktiv and beratend mit. Und solche aehnliche Initiativen gab es bereits in der Vergangenheit. Hermann Stadler und seine Freunde hatten z.B. 2007 eine Wanderweg saniert und erweitert. Der Wuiderer ist sich ganz sicher, dass diese Gruppe viel Spass dabei hatte.

Das sind nur 2 Beispiele. Mindestens 50 andere Projekte koennte so auf Initiative der Bevoelkerung und mit Unterstuetzung der Gemeinde in Angriff genommen werden. Garmisch-Partenkirchen ist bekannt dafuer, dass eine grosse Anzahl ruestiger Rentner in unserem Ort leben. Viele davon wissen gar nicht, was sie alles in ihrer ueppigen Freizeit anfangen sollen. Waere die Umsetzung von verschiedener Projekte durch deren ehrenamtliche Unterstuetzung nicht eine sinnvolle Aufgabe?

An alle Mitglieder des Gemeinderates, die den Wuiderer Blog regelmaessig lesen: Der Wuiderer bittet Sie, sich Gedanken zur Umsetzung solcher Projekte zu machen. Sollte wirklich doch mal ein Citymanager kommen, waere er oder sie die perfekte Person, eine Voluntaersstruktur aufzubauen, damit Projekte, wie Verschoenerungsarbeiten im Ort, Unterstuetzung beim Wegebau, Tourismusbetreuung in Fussgaengerzonen und Bahnhof, Landschaftspflege und Verschoenerung (Mitarbeit in der Ortsgaertnerei) usw kostenguenstiger, schnell und effizient in Angriff genommen werden. Durch Mithilfe unseres Tagblattes und Radio Oberland (deren Geschaeftsfuehrer ja jetzt auch im Gemeinderat sitzt) kann eine solche Initiative schnell gestartet werden.

Der Wuiderer wuerde sich freuen, wenn Sie, lieber Leser, sich Gedanken ueber ein solches Projekt machen, und ueber dieses Konzept mit Ihren Freunden und Verwandten diskutieren. Natuerlich freut sich der Wuiderer ueber Ihre Anregungen und Ideen zu diesem Thema, die er dann auch auf Wunsch gerne veroeffentlicht.

Bis zum naechsten Mal, Habe die Ehre!

Der Wuiderer

9.3.08

Eine Woche nach der Wahl...

Ganz bewusst hat der Wuiderer eine Woche ins Land streichen lassen, bis er seine eigenen Senf zum Wahlausgang in Garmisch-Partenkirchen hinzufügen möchte. Jetzt, nachdem alle wichtigen Journalisten, sowie Mitbewohnerinnen und Mitbewohner ihre eigenen Analysen abgegeben haben, kann man getrost das Schlechtreden von Mitkandidaten als nicht erfolgreiche Wahlstrategie nennen. Der Wuiderer ist fest davon überzeugt, dass Max Wank es aus diesen Grund es nicht geschafft hat, a. ein besseres Wahlergebnis zu erzielen als Frau Meierhofer, und b. dem Thomas Schmid so wenig entgegenzusetzen, dass er es nicht mal geschafft hat, eine Stichwahl zwischen ihm oder Frau Meierhofer gegen Schmid herauszuholen.

17 % - was für eine unglaubliche Watschn. Ehrlich gesagt, was hindert Herrn Wank denn noch daran, nicht ganz schnell alle seine Ämter niederzulegen, sich von der Politik zu verabschieden und sich ein Hobby zu suchen, dass ihm zukünftig mehr Selbstvertrauen bringt, als seine Karriere als Politiker. Und nach den heutigen Berichten im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt soll's ja anscheinend auch sehr viel Arbeit für die Lehrer im hiesigen Werdenfels Gymnasium geben, wo man vielleicht auch mal Sonderschichten fahren muss. Ob allerdings der Wank Max auf dem Gebiet Psychologie Stärken hat, kann der Wuiderer nicht beurteilen. Die Garmisch-Partenkirchner CSU ist auf alle Fälle gut beraten, einen Neuanfang anzustreben. Dazu können Personen wie Max Wank einfach nicht mehr dazugehören. Ausserdem wird es jetzt doch wirklich mal Zeit, dass alle Kräfte in der CSU gebündelt werden müssen, und daher Burgrain, Garmisch und Partenkirchen vereint werden sollen.

Wer soll denn dann der Nachfolger werden? Wenn ich mir die kleine Gruppe der 8 CSU Gemeinderäte ansehe, tut sich der Wuiderer schwer, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Vielleicht könnte es die Elisabeth Koch machen? Sie wäre resolut, nimmt kein Blatt vor dem Mund, kann als Anwältin gut reden und hat Durchsetzungskraft. Eigentlich kann sie einen schon leid tun. Stelln Sie sich vor, sie versuchen mit aller Kraft und Intensität jemanden zu "entsorgen" (damit meint sie natürlich, denjenigen aus seinem Amt zu verjagen), den man vor 6 Jahren hergebracht hat, und dann gelingt das nicht - im Gegenteil - jetzt muss die gute Sissi ihren Erzfeind 6 Jahre lang im Gemeinderat zuschauen, wie ihr "Liebling" Garmisch-Partenkirchner Politik betreibt, ohne unbedingt sie und ihre paar Kollegen in der CSU um Unterstützung bitten zu müssen. Des tut weh...

Übrigens, der Wuiderer hat sich bei mehreren Stellen auf der Gemeinde erkundigt, ob es wirklich gestimmt hat, dass Frau Koch, so wie sie es in ihrem Leserbrief 2 Tage nach Wolfi Hostmann's Auftritt angegeben hat, sich nie um die Stelle des Gemeindeanwaltes beworben hat. Anscheinend muss Sie da a bisserl was vergessen haben, denn wie dem Wuiderer mehrere Quellen bestätigten, hat sie sich in der Tat bei Thomas Schmid beworben. Was lernt man daraus? Unterstützen Sie niemals unseren alten und neuen Bürgermeister im Wahlkampf, um eventuell dadurch einen "Freunderljob" zu bekommen. Eigentlich ned schlecht, dass er da ziemlich gradlinig handelt, gell Herr Neff!

Über die Frau Dr. Meierhofer hat der Wuiderer auch gar ned viel zu sagen. So wie er sich des erwartet hat, hat sie mehr Stimmen bekommen, wie der Wank Max. Allerdings hat der Wuiderer schon gemeint, dass es zur Stichwahl zwischen ihr und Herrn Schmid kommt. Da hat er sich um 3 % getäuscht...

Kommen wir zum Thomas Schmid. Der Wuiderer hat ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den Schmid als seinen bevorzugten Kandidaten nennt. Über 50 % der Garmisch-Partenkirchner Bevölkerung waren der selben Meinung. Darüber bin ich sehr stolz auf unsere Gemeinde. Sie, liebe Bürger, haben sich nicht von der Hetzkampagne beeinflussen lassen, die größtenteils von der CSU losgetreten worden ist. Diesbezüglich muss der Wuiderer noch ganz spezifisch einen nennen, der besonders scharf geschossen hat, aber sich nicht mehr als Kandidat fuer den Gemeinderat aufstellen lies. Lieber Thomas Grasegger, der Wuiderer kann zwar sehr gut verstehen, wenn aus Zeitgründen und vielleicht auch wegen dem erlebten Frust der letzten 6 Jahre Sie nicht mehr kandidieren möchten, aber Ihre Stimme und Meinung kam sehr klar bei uns an, als Sie Herrn Schmid als "Hotelvernichter" bezeichnet haben. Gott sei Dank, dass der mündige Bürger so wie der Wuiderer der Meinung war, dass zu solchen Anschuldigungen es immer 2 Meinungen gibt. Die Art und Weise, wie Sie versucht haben, Herrn Schmid als Alleinentscheider zu charakterisieren, in dem er zig potentielle Hotelinvestoren verprellt hat, bestätigt dem Wuiderer mehr und mehr die Tatsache, dass wir einen sehr inkompetenten und interesselosen Gemeinderat hatten. (Sieh mein Antwortschreiben an Frau Trickl) Auch da war der Bürger der selben Meinung, wie der Wuiderer und hat dementsprechend dafür gesorgt, dass es ganz, ganz viele neue Gesichter in diesem exklusiven Club geben wird, die zum grossen Teil keine Scheu haben werden, mit unserem angeblichen Alleinunterhalter Themendiskussionen zu führen, um die bestmöglichen Entscheidungen fuer unseren Ort zu erzielen. Wenn in 6 Jahren unser Bürgermeister immer noch das Image haben wird, selbstherrlich zu sein, dann nimmt der Wuiderer die negative Einschätzung des alten Gemeinderates zurück und wird sich bei ihnen entschuldigen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, der Wuiderer ist sich wirklich nicht ganz sicher, ob seine Blogs bei Ihnen ankommen, bzw gelesen werden. Sicherlich kommt dabei auch viel Schmarrn raus, weil der Wuiderer alles andere, als ein Schreiberling ist.

Mir geht's eigentlich nur darum, dass unsere Jugend wieder vernünftige Perspektiven haben wird, in unserem Ort zu leben, ohne von Eltern oder dem Sach abhängig sein muessen. Frau Trickl meint zwar, dass sie es nicht fuer erstrebenswert hielte, wenn Ihre Kinder in einem Hotel oder Restaurant - wahrscheinlich als Spüler - arbeiten müssten. Allein dieser Kommentar von ihr war fuer den Wuiderer eine Bestätigung, dass Frau Trickl überhaupt kein Interesse hat, sich Gedanken um die zukünftige Ausrichtung unseres Ortes zu machen. Es geht ihr anscheinend einzig und alleine darum, dass ihre Kinder weiterhin in die Krankenhausschule gehen dürfen. Ihr Auftritt bei der CSB Versammlung hat das nur noch bekräftigt. Sehn's, jetzt bin I scho wieder vom eigentlichen Thema abgekommen - wegen der Frau Trickl...

Sie wissen ja, dass meine Blogs nicht regelmäßig geschrieben werden, weil mir einfach die Zeit fehlt. Jetzt, nachdem der Wahlkampf vorbei ist, würde ich mir wünschen, wenn Sie mir eine Email zuschicken, die ich gerne in den Wuiderer Blog veröffentliche - anonym oder nicht anonym, das spielt keine Rolle. Vielleicht ergibt sich aus diesem Format eine bessere Diskussionsstruktur zu aktuellen Themen. Dieser Blog soll dazu dienen, über Geschehnisse informiert zu werden, die man aus politischen oder sonstigen Gründen nicht in unserem Kasbladl lesen wird. Daher würde sich der Wuiderer freuen, von Ihnen Post über Themen zu bekommen, die Sie berühren. Vielleicht erhalten Sie Antworten von anderen Mitbürgerinnen und Mitbürger, in Form von Erklärungen oder gegensätzlicher Meinungen, wer weiss.

Der Wuiderer würde sich freuen, von Ihnen zu hören! Bis zum nächsten Mal!

18.2.08

Antwort von Frau Trickl auf Wuiderer's Antwortschreiben

Lieber Wuiderer! (Sehr geehrter Wuiderer würde überhaupt nicht passen)

Vielen Dank für Ihr ausführliches Schreiben. Ich kann Ihnen nur zustimmen, daß der Gemeinderat als Aufsichtsrat versagt hat. Wäre es sonst möglich, daß 162 „Sozialwohnungen“ zum Durchschnittspreis von 27.162 Euro verkauft worden wären? Und dies bei dieser angespannten Finanzlage? Die weitere Vermietung dieser Wohnungen hätte wahrscheinlich sicherlich mehr erbracht, als die Kreditzinsen, die man für 4,4 Millionen entgangenen Verkaufserlös und dadurch Schuldensteigerung monatlich hätte zahlen müssen.

Es wurde schon in der Presse erwähnt, daß Frau Dr. Meierhofer, „der einzigste Mann“ im Gemeinderat gewesen wäre. Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen. Auch zeigt sich ihr Engagement dadurch, daß sie die Einzige war, die sich nach meinem Anschreiben an die Gemeinderäte vor einigen Jahren dafür eingesetzt hat, daß es eine Geschwisterermäßigung (die bundesweit so gut wie überall üblich ist) auch in Garmisch-Partenkirchen bei drei Kindern im Kindergarten gab. Schmid, an den ich ursprünglich mein Anliegen gerichtet hatte, gab nur die lakonische Antwort: „Sie können sich bei einer finanziellen Notlage an das Jugendamt wenden.“ Dr. Meierhofer kämpft schon lange für die Einrichtung einer Kinderkrippe, welche jetzt von Thomas Schmid aufs Wahlprogramm geschrieben wurde und angeblich umgesetzt werden soll. Als Elternbeiratsvorsitzende des Kindergartens Breitenau (des letzten Jahres), habe ich aufgrund meines Bestrebens zur Einführung einer „Kleinkindgruppe“ ganz schlechte Erfahrungen mit der Gemeinde diesbezüglich gemacht und kann dieses Thema nur als Wahlpropaganda sehen.

Ich kann mich noch gut an eine Antwort erinnern, die ich im Jahre 2003 oder 2004 vom Rathaus bekommen habe, als ich mich, nachdem ein Karussell jahrelang am Spielplatz defekt war, dafür einsetzte, daß dieses repariert werden sollte. Letztendlich bekam ich die Antwort: "Ich werde es dem Platzwart sagen, wenn er es reparieren kann, wird er es reparieren. Wenn er ein Teil dazu braucht, wird das nicht geschehen, denn dafür haben wir kein Geld!" Und in der gleichen Zeit wird das Dach der Schule renoviert, werden die Brandschutzauflagen erfüllt, insgesamt also Hunderttausende von Euro für zwei oder drei Jahre investiert? Diese Art von Wirtschaftsführung kann doch wohl nicht sein, da kann doch ein vernünftiger Mensch nicht zustimmen!

Und jetzt sollen wir Bürger still zusehen, wie für ein fragwürdiges Projekt an eine GmbH Millionen verschenkt werden, wobei nur der Vermittler (also die Corona und wahrscheinlich auch deren Handlanger) das große Geschäft machen. Hoppla, so geht es nicht, weil es einfach Gemeindeeigentum ist, daß man nicht so unsozial verteilen darf.


Schmid hat in vielen Dingen die Unwahrheit gesagt, deswegen ist er einfach unglaubwürdig geworden. Wie kann man einen Menschen wählen, den man nicht mehr trauen kann? Dann gibt es auch noch den Spruch: „Wer lügt, der stiehlt auch!“ Wenn man den Verkaufspreis der Sozialwohnungen anschaut, wenn man den Verkaufspreis des Schulgrundstückes anschaut und dieses Festhalten an diesen verlustreichen Verkauf, bei Mißachtung und Übergehen aller anderen Vorschläge, dann fragt man sich, warum. Noch dazu ist diese Lage für ein 5-Sterne-Hotel nicht geeignet.

Ich hänge Ihnen einmal das Anschreiben an die Gemeinderäte an, welches ich in der Hoffnung auf ein Ende dieser Sache geschrieben habe. Man kann nur sagen, daß Hotel ist schon von der Ansicht her kein 5-Sterne-Hotel http://www.merkur-nline.de/fotostrecken/bilder/cme9864,294326.html?SORT=PRIO . Deswegen ist es auch keine Bereicherung. Es ist ganz einfach ausgedrückt, eine Betonburg mit ein paar Gauben. Sehen Sie sich dazu bitte die Stellungsnahme von Dietmar Müller-Elmau oder den beiden Touristikchefs an: http://www.trickl.de/Naehers.htm#Stellungsnahmen . Die Größe erdrückt die Umgebung.

[] Ich finde die Beschneiungen und die Bergbahnen auch wunderbar! Allerdings nicht zu diesem Schuldenanstieg und nicht zum Preis dieser vielen Verkäufe. Was heißt 75 Millionen Schulden? Das sind bei vierprozentiger Verzinsung drei Millionen Euro Zinsaufwand jährlich. Das heißt, das ist jedes Jahr eine tolle Schule mit Bauplatz (aber wahrscheinlich dazu noch ein Kindergarten – für vier Prozent bekommt man nämlich kein Geld), die in Zinsen aufgeht. Außerdem müssen wir uns mit dem Reinwirtschaften beeilen, weil der Klimawandel die Ausnützung dieser Investitionen wahrscheinlich maximal noch 30 Jahre zuläßt, dann wird es schlichtweg zu warm sein, um Schnee zu machen.
Bei jeder Neuanschaffung muß man sich davor überlegen, wie man sie finanziert und man muß auch möglichst günstig zu dem größtmöglichen Erfolg kommen, also das Preis-Leistungsverhältnis vergleichen.

Jetzt heisst das aber nicht, dass ich ein gluehender Schmid Fan bin.
Des ist mir schon auch klar, dass unser Buergermeister Defizite hat, und dass er sehr vielen "wichtigen" Menschen in GAP auf die Fuesse getreten ist. Sicherlich hat er waehrend seiner Diplomatenkarriere nicht allzuviel von Diplomatie gerlernt. Und da gibts noch ganz viel mehr Sachen, die man ihm ankreiden kann.

[] Die Undiplomatie ist noch das Wenigste, wenn er ansonsten Gutes für den Ort bringen würde. Ein Bürgermeister sollte meines Erachtens wie ein Familienvater für seine Bürger und seinen Ort sorgen. Schmid tut das nicht, er zieht tiefe Gräben, nicht nur durch Bagger und Krans (weil er alle gegeneinander ausspielt). Und er ist wie ein Stiefvater, dem nichts an seiner Familie liegt und der sie in den Schuldturm bringt. Außerdem kann er ja immer wieder gehen. Wir werden hier auch noch mit schlechteren Bedingungen leben müssen, wenn Schmid irgendwo anders eine gute Stelle hat.

Aber Thomas Schmid ist derzeit in meinen Augen der einzigste Buergermeisterkandidat, der unseren Ort vorwaerts bringt, weil er eben auf diese Trumpfkarte Tourismus setzt. Ob er dabei alles richtig macht
- wahrscheinlich nicht. Gibt es jemanden, der in seiner Situation alles richtig machen wuerde - wahrscheinlich auch nicht. Warum hat man Herrn Schmid eigentlich erlaubt, dass er so viele Fehler macht, obwohl wir doch ein funktionsfaehiges Kontrollgremium, naemlich den Gemeinderat haben? Wie schaut's eigentlich mit dene aus? Haben die ihren Job gemacht? Warum wurden alle Beschluesse einstimmig gefasst?
Warum hat niemand nachgebohrt, bevor abgestimmt worden ist? Warum hat sich niemand von der CSU waehrend der 5 1/2 Jahre getraut, im Sinne der Bevoelkerung unangenhme Fragen zu stellen? Wenn man heute den Schmid all das vorwirft, was in Zeitungen und Leserbriefen stehen, warum ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, dem Gemeinderat zumindest eine Mitschuld zu geben?

[]
Das Handeln der Gemeinderäte ist wirklich nicht nachvollziehbar, wie jetzt der Antrag von CSU Gemeinderat Echter und die Abstimmung zeigt, daß dieses Hotel nicht behandelt wird. Ich weiß auch nicht, wie man Leute so manipulieren kann, daß sie ihrer eigenen Partei schaden. Es war nie Schmids Absicht diese Abstimmung vor der Wahl durchzuführen. Durch den Antrag von Echter hat er jetzt auch noch der CSU den schwarzen Peter zuschieben können.

Beschlüsse wurden häufig mit Lügen oder falschen Tatsachen gefaßt. Schmid hat die Schanze nicht für 15 Millionen angesetzt, sondern sie wurde am 01.03.2007 für knapp 10 Millionen im Gemeinderat verabschiedet. Und für das haben die Räte gestimmt. Laut einem Zeitungsartikel hat er aber am 04.03.2007 bei der Regierung von 12 Millionen gesprochen.
Ebenso dachten die Räte, daß bei diesem Grundstücksverkauf an die Corona etwas hängen bleiben würde. Aber da machte man eine Kalkulation erst 15 Monate nach dem ersten Beschluß und jetzt soll man trotz einer Belastung der Haushaltskasse daran festhalten. Auch stimmten die Räte beispielsweise bei den beiden Gebäuden an der von-Brug-Straße für Neubauten mit Tiefgarage -. Und dann wird ein Parkhaus vom Bauausschuß bewilligt. Das wird dann einfach übergangen und das Schlimme ist, die Räte lassen es sich gefallen.
[]

Ortspolitik kann sehr gut funktionieren, wenn Vorstand
(Buergermeister) und Aufsichtsrat (Gemeinderat) das tun, zu dem sie gewaehlt worden sind. Leider Gottes hat in den letzten 6 Jahren nur der Buergermeister Gas gegeben und der Aufischtsrat ist uninteressiert danebengestanden, hat alles einstimmig abgesegnet, damit man schnellstmoeglich aus der Sitzung wieder rauskommt. (Des mit "damit sie in'd Wirtschaft gehen koennen und a halbe Bier trinken" erspare ich mir lieber)

Ich bitte um Ihr Verstaendnis, dass ich erst jetzt auf Ihre Herzensangelegenheit, der Krankenhausschule eingehe. Ihre Punkte, die Sie in Ihrer Mail und in den Leserbriefen vertreten, machen sehr viel Sinn und sind aus Ihrem Blickwinkel verstaendlich. Bitte verzeihen Sie mir, dass ich trotz Ihrer vielen Punkte, die darauf schliessen lassen, dass der Standort des viel diskutierten 5 Sterne Hotels nicht der Richtige ist, immer noch fuer die Umsetzung dieses Projektes bin.
Ich bin auch der Meinung, dass es vielleicht bessere Standorte geben wuerde, wie der von der Corona ausgesucht wurde. Aber derzeit ist halt nur ein Investor vorhanden, (weil der Schmid alle anderen verkrault hat?!), und wenn wir jetzt wieder einen vom Gemeinderat zugestimmten Beschluss kippen, dann garantiere ich Ihnen, dass es noch sehr, sehr lange dauern wird, bis wir nochmals einen "Bloeden" finden werden, der sich auf das Risiko einlaesst, nach Zustimmung des Gemeinderats viel Geld zu investieren und dann doch nicht erlaubt bekommt, sein Projekt zu realisieren.

[]Natürlich wäre es gut, wenn man Investoren nicht vor den Kopf schlagen müßte, allerdings wäre es in diesem Fall besser, als diese Riesendummheit zu begehen und millionenschwere Verluste für den Markt hinzunehmen. Das Vertrauen von Investoren wird man nicht dadurch zurückgewinnen, wenn Schmid am Ruder bleibt. Es ist überhaupt unvorstellbar, wie der Gemeinderat unter Schmid weiterhin funktionieren soll, nachdem die Stimmung schon gegen Schmid so hochgekocht ist.

Vielleicht koennen Sie jetzt verstehen, wieso dieses 5-Sterne Hotel auf dem Grundstueck Ihrer geliebten Krankenhausschule fuer mich so wichtig ist. In meinen Augen geht es einfach gesagt um die wirtschaftliche Zukunft unseres Ortes und unserer Bevoelkerung.
Zusaetzlich wuerde ich mir wuenschen, dass eine bluehende Tourismus Destination unserem Nachwuchs (u.a. Ihre Kinder und meine) eine Existenzgrundlage beschert.

[]Die offenen Stellen in der Gastronomie können wir schon heute nicht mit den Garmisch-Partenkirchenern ausfüllen. Die Stellen, welche durch dieses Hotel neu geschaffen werden, ziehen wieder nur Billigverdiener (zum großen Teil Ausländer) nach Garmisch-Partenkirchen. Die paar leitenden Stellen, werden meistens auch nicht an Gemeindebürger vergeben sondern vom Konzern intern besetzt. Für meine Kinder wünsche ich mir wirklich andere Arbeitsplätze als in diesem Niedriglohnsegment.

Um Garmisch-Partenkirchen im Tourismusgeschaeft wieder wettbewerbsfaehig zu machen – und nur so geht's mit unserem Ort wieder aufwaerts – muessen alle von uns Zugestaendnisse machen. Jeder muss an einem Strick ziehen. Es gibt viel zu tun, aber glauben Sie mir, es wuerde sich wirklich lohnen.

[]Durch dieses Hotel wird der Markt nicht wettbewerbsfähig, ich lasse dazu Müller-Elmau sprechen: Aus meiner Sicht entspricht jedoch der von Ihnen beschriebene Standort nicht den Ansprüchen eines 5* Hotels, er ist bestenfalls drittklassig und wird daher wohl auch keinen erstklassigen Betreiber finden. Allerdings bin ich mit den Interna von Garmisch nicht vertraut und weiss überhaupt nicht, ob die aus meiner Sicht geeigneten Standorte für eine Bebauung zur Verfügung stehen. Wenn jedoch nicht das Optimum angestrebt wird, wird es sich auch nicht einstellen. Eine erstklassige, exklusive Lage - möglichst auch in der Nähe bzw. am besten auf einem 18 Loch Golfplatz und eine erstklassige, spektakuläre Architektur sind unverzichtbar für ein erstklassiges, exklusives Hotel in Garmisch. Ein solches Hotel könnte ein gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt werden, den Garmisch bisher nicht bietet. Sofern jedoch ersteinmal mangels besserer Möglichkeiten ein 4* Hotel gebaut werden soll, ist der jetzt vorgesehene Standort wahrscheinlich ausreichend. Die Architektur sollte jedoch auch in diesem Fall höchste, ästhetische Ansprüche erfüllen und für Garmisch zusätzlich international Renommee bringen, was bei dem mir bekannten Modell, noch nicht der Fall zu sein scheint. Daher wäre ein Architektur Wettbewerb sicher notwendig. .“ ( Quelle: e-mail vom 01.02.2008)

15.2.08

Wuiderer's Antwort auf Frau Trickl's Mail

Sehr geehrte Frau Trickl,

vielen herzlichen Dank fuer Ihre Mail und fuer Ihre Arbeit, Ihre
Sichtweise so ausfuehrlich zu schildern.

Natuerlich verfolge ich mit grossen Interesse Ihre Leserbriefe und
Ihre E-Mails mit der Bitte um Weiterleitung. Weitergeleitet werden
sie, das kann ich Ihnen bestaetigen... :-)

Ich kann Sie natuerlich schon in sehr vielen Punkten verstehen und
finde es toll, dass es immer noch ein paar Buerger gibt, die sich um
die Zukunft unserer Heimat sehr viele Gedanken machen. Leider Gottes
haben wir allerdings davon zu wenig, die nur immer gscheit daherreden,
aber nie was unternehmen, um die Probleme in unserem Ort zu "lindern".

Wie Sie anhand meiner Blogs ersehen koennen, erscheinen die nur sehr
unsregelmaessig. Das hat ausschliesslich damit zu tun, dass ich
beruflich sehr viel unterwegs bin und einfach keine Zeit habe, nicht
nur was zu schreiben, damit es geschrieben ist, sondern Blogs zu
schreiben, die man nicht schnell in 5 Minuten schreibt. Wie gesagt,
ich komme in der Welt sehr viel herum und versuche, die verschiedenen
Infrastrukturen dieser Staedte zu erkennen. Regionen, die aehnlich
Infrastrukturen haben, wie Garmisch - Partenkirchen (und davon gibt es
erstaunlicherweise sehr viele) interessieren mich natuerlich da am
meisten. Ueberall gibt es identische Probleme. Hohe
Grundstueckspreise, sehr stark tourismusabhaengig, Wegzug der Jugend
in naheliegende Staedte mit besserer Aussicht auf gute Jobs und
dadurch eine immer groessere Veralterung der Bevoelkerung.

Die jungen Einheimischen koennen sich doch quasi nur noch leisten,
hier in GAP zu leben, wenn sie aus dem Sach der Eltern profitieren
koennen. Oder sie haben einen Beruf erlernt, in dem sie ihre
Faehigkeiten in der heimischen Handwerkszunft einbringen koennen. Der
Max Wank hat das Problem auch erkannt. Daher schlaegt er vor, IT
Betriebe nach Garmisch zu bringen, um der heimischen Jugend bessere
Jobperspektiven in Aussicht zu stellen. Sie und ich wissen doch ganz
genau, dass aufgrund dieser besonderen Infrastruktur, in der wir
leben, keine dieser Firmen nur auf die Idee kaemen, sich bei uns
anzusiedeln. Sicher wuerden sich viele gute Leute um einen Job
bewerben, damit sie hier leben duerften. Allerdings kommt schon
alleine aus steuerlichen Gruenden, sowie aus Mangel von
Foerderungsprogrammen, die in gewerbeorientierten Regionen
grosszuegigst angeboten werden, eine Ansiedlung solcher Unternehmen
aus betriebswirtschaftlichen Gruenden nie und nimmer in Frage. (Siehe
Nokia in Bochum... wieviel Gewinn hat diese Filiale jaehrlich
eingefahren und sperrt trotzdem zu?) Ausserdem ist und wird unser Ort
nie diese Strukturen haben, weil sie einfach nicht zu uns passen, Gott
sei Dank!

So, was bleibt uns also dann uebrig? Unsere Gegend, unsere Berge,
unsere traumhaft schoenen Skiabfahrten, unsere Wanderwege, unsere
Berhuetten, unsere Mountain Bike Trails, unsere Sportveranstaltungen
im Sommer und Winter und die Moeglichkeit auf ein sensationell gutes
Kongress- und Incentivgeschaeft. Sicherlich habe ich jetzt noch viele
weitere Schmanckerl diesbezueglich uebersehen, aber Sie wissen
sicherlich, was ich meine...

In den letzten 100 Jahren haben wir vom Tourismus gelebt, und nur vom
Tourismus, teilweise gut, dann wieder nicht so gut. Warum leben so
viele Menschen in unserer Heimat derzeit nur noch von der Substanz?
Weil in den letzten 30 Jahren (vielleicht muessen wir a bisserl die
letzten 6 Jahre ausklammern) nichts, aber absolut gar nichts
unternommen wurde, unseren Ort tourismusmaessig weiterzuentwickeln.
Alle, Buergermeister, Hoteliers und Dienstleistungsanbieter
profitierten von den Erfolgen der 60er und 70er Jahre. Alle meinten,
dass es ja eh so weitergehen wird, wie in den letzten 30 Jahren...
Leider Gottes haben damals die lieben Buergermeister, Hoteliers und
Gemeinderaete nie ueber den Suppenrand hinausgeschaut, weil mir ja
sowieso die besten san und uns koana was sogn muas und braucht.

Dann ist unser geliebter Thomas Schmid aus Kanada eingschneit (O-Ton
Sabrina Mandl) Elisabeth Koch tat etwas, was sie anscheinend heute
sehr stark bereut - sie hat es durch ihre anscheinend sehr guten
Beziehungen geschafft, Herrn Schmid als Buergermeisterkandidat der CSU
zu hiefen. Alle waren's begeistert und der Schmid ist mit grosser
Mehrheit gewaehlt worden. So, jetzt sage ich Ihnen, warum ich ihn
wahrscheinlich auch am 3. Maerz wieder waehlen werde: er war der erste
Buergermeister seit 30 Jahren, der erkannt hat, dass wir nur eine
Chance haben, um einen langfristigen Wohlstand in
Garmisch-Partenkrichen zu garantieren. Durch TOURISMUS.

Jetzt heisst das aber nicht, dass ich ein gluehender Schmid Fan bin.
Des ist mir schon auch klar, dass unser Buergermeister Defizite hat,
und dass er sehr vielen "wichtigen" Menschen in GAP auf die Fuesse
getreten ist. Sicherlich hat er waehrend seiner Diplomatenkarriere
nicht allzuviel von Diplomatie gerlernt. Und da gibts noch ganz viel
mehr Sachen, die man ihm ankreiden kann.

Aber Thomas Schmid ist derzeit in meinen Augen der einzigste
Buergermeisterkandidat, der unseren Ort vorwaerts bringt, weil er eben
auf diese Trumpfkarte Tourismus setzt. Ob er dabei alles richtig macht
- wahrscheinlich nicht. Gibt es jemanden, der in seiner Situation
alles richtig machen wuerde - wahrscheinlich auch nicht. Warum hat man
Herrn Schmid eigentlich erlaubt, dass er so viele Fehler macht, obwohl
wir doch ein funktionsfaehiges Kontrollgremium, naemlich den
Gemeinderat haben? Wie schaut's eigentlich mit dene aus? Haben die
ihren Job gemacht? Warum wurden alle Beschluesse einstimmig gefasst?
Warum hat niemand nachgebohrt, bevor abgestimmt worden ist? Warum hat
sich niemand von der CSU waehrend der 5 1/2 Jahre getraut, im Sinne
der Bevoelkerung unangenhme Fragen zu stellen? Wenn man heute den
Schmid all das vorwirft, was in Zeitungen und Leserbriefen stehen,
warum ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, dem Gemeinderat
zumindest eine Mitschuld zu geben?

Ortspolitik kann sehr gut funktionieren, wenn Vorstand
(Buergermeister) und Aufsichtsrat (Gemeinderat) das tun, zu dem sie
gewaehlt worden sind. Leider Gottes hat in den letzten 6 Jahren nur
der Buergermeister Gas gegeben und der Aufischtsrat ist uninteressiert
danebengestanden, hat alles einstimmig abgesegnet, damit man
schnellstmoeglich aus der Sitzung wieder rauskommt. (Des mit "damit
sie in'd Wirtschaft gehen koennen und a halbe Bier trinken" erspare
ich mir lieber)

Ich bitte um Ihr Verstaendnis, dass ich erst jetzt auf Ihre
Herzensangelegenheit, der Krankenhausschule eingehe. Ihre Punkte, die
Sie in Ihrer Mail und in den Leserbriefen vertreten, machen sehr viel
Sinn und sind aus Ihrem Blickwinkel verstaendlich. Bitte verzeihen Sie
mir, dass ich trotz Ihrer vielen Punkte, die darauf schliessen
lassen, dass der Standort des viel diskutierten 5 Sterne Hotels nicht
der Richtige ist, immer noch fuer die Umsetzung dieses Projektes bin.
Ich bin auch der Meinung, dass es vielleicht bessere Standorte geben
wuerde, wie der von der Corona ausgesucht wurde. Aber derzeit ist halt
nur ein Investor vorhanden, (weil der Schmid alle anderen verkrault
hat?!), und wenn wir jetzt wieder einen vom Gemeinderat zugestimmten
Beschluss kippen, dann garantiere ich Ihnen, dass es noch sehr, sehr
lange dauern wird, bis wir nochmals einen "Bloeden" finden werden, der
sich auf das Risiko einlaesst, nach Zustimmung des Gemeinderats viel
Geld zu investieren und dann doch nicht erlaubt bekommt, sein Projekt
zu realisieren.

Vielleicht koennen Sie jetzt verstehen, wieso dieses 5-Sterne Hotel
auf dem Grundstueck Ihrer geliebten Krankenhausschule fuer mich so
wichtig ist. In meinen Augen geht es einfach gesagt um die
wirtschaftliche Zukunft unseres Ortes und unserer Bevoelkerung.
Zusaetzlich wuerde ich mir wuenschen, dass eine bluehende Tourismus
Destination unserem Nachwuchs (u.a. Ihre Kinder und meine) eine
Existenzgrundlage beschert.

Um Garmisch-Partenkirchen im Tourismusgeschaeft wieder
wettbewerbsfaehig zu machen – und nur so geht's mit unserem Ort wieder
aufwaerts – muessen alle von uns Zugestaendnisse machen. Jeder muss
an einem Strick ziehen. Es gibt viel zu tun, aber glauben Sie mir, es
wuerde sich wirklich lohnen.

Meinen Wuiderer Blog werde ich aus Zeitgruenden nicht mehr lange
schreiben. Solange es den Wuiderer aber noch gibt, bitte ich um Ihr
Verstaendnis, dass ich bis zur Einstellung dieses Blogs Sie ganz
herzlich mit

Wuiderer

gruesse!

P.S. Wenn Sie einverstanden sind, stelle ich Ihre Mail und mein
Antwortschreiben in den Wuiderer Blog. Geben Sir mir bitte kurz
Bescheid, ob das fuer Sie o.k. ist, danke!